Co2olBricks

Das Denkmalschutzamt der Freien und Hansestadt Hamburg koordiniert als Lead-Partner im Rahmen des EU-Projekts INTERREG Ostseeprogramm (Baltic Sea Region Programme 2007 – 2013) die gemeinsamen Forschungsaktivitäten von 18 Partnern (Behörden, Universitäten, Stiftungen und Verbänden) aus 9 Ostseeanrainerstaaten (Deutschland, Schweden, Dänemark, Finnland, Litauen, Russland, Norwegen, Estland, Lettland). Das Projekt wurde 2011 gestartet und konnte bis 2014 weitestgehend abgeschlossen werden. (vgl. Downloads)

Die Bewahrung des kulturellen Erbes ist ein gemeinsames Ziel in der Ostseeregion, dem sich alle teilnehmenden Länder verpflichtet haben. Um die gemeinsame Identität im Ostseeraum zu schützen, ist es daher essentiell, die historischen Gebäude und Ensembles mit ihren individuellen Eigenschaften zu erhalten und damit die Attraktivität, zum Beispiel für den Tourismus sowie Wettbewerbsfähigkeit der Städte rund um die Ostsee nachhaltig zu schützen.

Der Erhalt von Denkmälern bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Klimaschutzziele führt jedoch nicht selten zu Konfliktsituationen bzw. zu unbefriedigenden Lösungen. Oft sind die Entscheidungen im Ergebnis polarisiert: d.h. entweder kommt der Klimaschutz zu kurz oder der Denkmalschutz.

Ziel ist die Erprobung und Dokumentation alternativer technischer Lösungen zur energetischen Ertüchtigung bestehender Bauwerke unter besonderer Berücksichtigung baukultureller Belange – insbesondere im Hinblick auf die Erhaltung der äußeren Fassade und damit verbunden des gewohnten Stadtbildes.

Das Projekt Co2olBricks ermöglicht den Facettenreichtum der Backsteinarchitektur im Ostseeraum, im ehemaligen Gebiet der Hanse, zu bewahren und beinhaltet gleichzeitig die einmalige Chance, übertragbare Methoden und Lösungen auf nationaler und internationaler Ebene bezüglich einer neuen technischen Ausrüstung von Denkmalen zu entwickeln und neue Kooperationsmodelle aufzuzeigen.

Hauptziele sind:

  • Weiterentwicklung der politischen Diskussion auf nationaler und internationaler Ebene.
  • Implementierung neuer Kooperationsmodelle zwischen Verwaltung, Architekt:innen, Ingenieur:innen, Gutachter:innen, Bauunternehmen und den Bauzuständigen, um neue Verfahren für die technische und administrative Umsetzung festzulegen unter Berücksichtigung der Anforderungen des bauhistorischen Erbes.
  • Erarbeitung von politischen und administrativen Grundlagen, um die technisch, pädagogisch und wirtschaftlich notwendigen Lösungen zu implementieren und einen länderübergreifenden Konsens zu erhalten
  • Suche nach neuen Technologien für energetische Potenziale von historischen Gebäuden und zur Umsetzung, Überwachung und Bewertung von Pilotprojekten.
  • Aktualisierung der Lehrpläne und Ausbildungsziele der einschlägigen Berufe sowie Schulung von Architekt:innen, Ingenieur:innen, Handwerker:innen